Seite 18

Die etwas andere Variante

Nun, es gibt auch Berichte, die das Verschwinden von "Flight-19" und dem Suchflugzeug einem großen Martin-Mariner-Wasserflugzeug als "ganz normalen Unglücksfall" darstellen.
Angeblich habe Leutnant Cox als erster die Funkgespräche zwischen der Staffel mitgehört, die folgendermaßen verliefen.
Irgend jemand aus der Staffel fragte Hauptmann Edward Powers, den zweiterfahrensten Piloten von "Flight-19" was sein Kompass anzeige.
Der gab darauf zur Antwort:
"Ich weiß nicht, wo wir sind, wir müssen nach dem letzten Schwenk abgekommen sein".
Darauf hin schaltete sich Leutnant Cox ein und fragte:
"Was ist bei Ihnen los?"
Leutnant Taylor antwortete ihm:
"Meine Kompasse sind beide defekt. Ich versuche Fort Lauderdale zu finden. Bin sicher, dass ich über den Keys bin, aber ich weiß nicht, auf welcher Höhe".

Diese Mitteilungen erklären nach Meinung der Skeptiker das Schicksal des "Flugs-19".
Leutnant Taylor und Hauptmann Powers meinten, sie hätten eine falsche Wende genommen und seien vom Kurs abgekommen.

   Die Maschinen befanden sich über Great Sale Cay auf den Bahamas, aber Leutnant Taylor, der dort noch nie geflogen war, ließ sich von der Ähnlichkeit zwischen Great Sale Cay und den Florida Keys irreführen, die er aus seiner Zeit in Miami gut kannte. Er konnte also nicht erkennen, ob er sich östlich im Golf von Mexiko oder westlich über dem Atlantik befand.

Flugroute von Flight 19    Leutnant Cox gab Taylor die Anweisungen, Fort Lauderdale von den Keys aus anzufliegen, und fügte noch hinzu:
"In welcher Höhe befinden Sie sich? Ich fliege nach Süden und treffe Sie dort".
Leutnant Taylor gab ihm darauf zur Antwort:
"Ich weiß jetzt, wo ich bin. Ich bin auf 700 Meter Höhe. Folgen Sie mir nicht nach. Es gibt keinen Grund, nach etwas auch nur annähernd Ungewöhnlichem zu suchen".

   Taylor wusste jedoch nicht, wo er war. Er verlor immer mehr die Orientierung, wozu mehrere Faktoren beitrugen. Die Kompasse in seinem Flugzeug waren defekt, oder er glaubte es zumindest. Auch hatte er keine Uhr und sein Funkkanal wurde von Interferenzen der kubanischen Radiosender gestört.

Aus Angst, den Kontakt zum Rest des Flugs zu verlieren, wechselte er nicht auf die ungestörte Notruffrequenz. In der Dämmerung, die nun hereinbrach, steuerte er das Flugzeug erst in die eine, dann in die andere Richtung. Als die Dämmerung durch die Finsternis der Nacht abgelöst wurde, verschlechterte sich auch das Wetter, und die See wurde immer rauher. Gegen 18.30 Uhr konnte man hören, wie Leutnant Taylor versuchte, seine Staffel zusammen zu halten.
Seine Durchsage lautete:
"Alle dicht zusammen bleiben. Wenn wir kein Land sichten, müssen wir wassern. Wenn der erste unter 45 Liter fällt, gehen wir alle zusammen runter".

   Die letzte Nachricht von "Flight-19" wurde um 19.04 Uhr aufgefangen, als ein Pilot verzweifelt versuchte, mit Leutnant Taylor Kontakt aufzunehmen.

   Es ist anzunehmen, dass die fünf Bomber irgendwann innerhalb der nächsten Stunde in der unruhigen See niedergingen und versanken.
Den Schätzungen von Experten nach würde eine "Grumman TBM Avenger" in weniger als einer Minute sinken.

   Das sofortige Einsetzen von Suchflugzeugen blieb ergebnislos, denn sie waren wohl kaum in der Lage, bei Dunkelheit und schlechten Wetterverhältnissen die Wrackteile zu finden.
Auch im Fall des eingesetzten Suchflugzeuges, dass ebenfalls verschwand, gibt es auch noch andere Darstellungen als jene, die man in zahlreichen Büchern nachlesen kann. So auch diese, daß die "Martin-Mariner" erst gegen 19.30 Uhr vom Banana-River Marinestützpunkt abhob und eine Routine-Abflugmeldung funkte. Kurze Zeit später soll sie dann in der Luft explodiert sein. Das Verschwinden lasse sich angeblich auch dadurch erklären, dass die Mannschaft der Bermuda-Dreieck Gaines Milis, eines vorbeifahrenden Frachters, auflodernde Flammen am nächtlichen Himmel beobachtete.

   Der Kapitän des Frachters stellte den Vorfall jedoch etwas anders dar. Er habe gesehen, wie ein Flugzeug Feuer fing und dann ins Meer gestürzt sein soll. Dabei sei es dann zu einer Explosion gekommen.
Der Kommandant der U.S.S. Solomons, einem Flugzeugträger, der sich an der Suche beteiligte versicherte, dass es das Wasserflugzeug gewesen sei soll, das explodierte. Die Maschine war auf dem Radarschirm verfolgt worden, seit sie von ihrem Stützpunkt in Banana River gestartet ist, bis zu jener Stelle, an der sie explodierte und vom Radarschirm verschwand.


[ Startseite ] [ Seite zurück ]   [ Seite weiter ]
[ Nach Oben ]