4. Erklärungen
Modelle der möglichen Ursachen der Vorfälle:
Die Kompasstheorie:
Das Bermuda- Dreieck liegt geographisch gesehen in einer interessanten Lage. Dreht man die Erdkugel so, dass der magnetische Pol an Stelle des geographischen Pol steht, so liegt das Bermuda- Dreieck in etwa genau zwischen dem nördlichen bzw. südlichen Pol, die Kompassnadel spielt dadurch verrückt, da sie von beiden Polen gleich stark angezogen wird. Würde sich das Bermuda- Dreieck einige hundert Kilometer weiter westlich oder östlich befinden, wäre es einem Pol näher zugewandt. Diese Lage könnte ein Erklärungsansatz für die vielen seltsamen Dinge sein, auf diese Theorie aufbauend.
Die Dimensionentheorie:
Im Bermuda- Dreieck geschehen viele seltsame Dinge. Einige machen einfach Naturkatastrophen dafür verantwortlich. Diese Erklärung allerdings erscheint nicht mehr sehr plausibel, wenn man sich die Fälle genau ansieht. Da verschwindet die gesamte Besatzung des Schiffes (ohne daß sie jemals wieder auftauchen wird), die Schwimmwesten sind unbenutzt und trotz allem ist das Schiff unbeschädigt. Würde es sich um eine Naturkatastrophe handeln, dann wäre erstens das Schiff beschädigt, die Schwimmwesten wären benutzt und in der Umgebung hätte man Leichen oder Leichenreste finden müssen.
Im wesentlichen beruht die Theorie auf Einsteins Relativitätstheorie bzw. der Dimensionstheorie:
Ein Beispielfall:
Dieser Vorfall hat sich am 23. September 1880 in Gallatin / Tennessee zugetragen. An diesem Nachmittag saßen auf ihrer Veranda der Farmer David Lang, seine Frau und seine beiden Kinder. Soeben fuhren Freunde, Richter Peck und sein Schwager, mit einem Einspänner vorbei. David Lang stand auf, grüßte die beiden Freunde und ging unter den Augen seiner Familie und seiner Freunde hinunter zur angrenzenden Wiese um die Pferde für die Nacht hereinzuholen. Er ging über die Weide zu seinen Tieren ...und vor den Augen von fünf entsetzten Augenzeugen löste er sich einfach in Luft auf!
Von einem Moment zum anderen war er nicht mehr da! Niemand sah, daß er gestürzt oder in ein Loch gefallen wäre. Er war einfach wie weggeknipst! Seitdem wurde David Lang nie mehr gesehen.
Einen ganzen Monat lang wurde dieser merkwürdige Fall untersucht, die Weide vollständig umgegraben, um nach eventuellen Höhlen zu suchen in die er gefallen sein könnte...nichts!
Fast ein Jahr später spielten seine Kinder auf eben jener Weide. Plötzlich entdeckten sie an der Stelle eine kreisförmige Fläche von ca. 4 bis 5 Metern Durchmesser. Innerhalb dieses Kreises war das Gras braun, wie ausgedörrt. Daraufhin rief das Mädchen: "Vater, bist Du hier irgendwo?" Und dann passierte das unfassbare: Klar und deutlich konnten die Kinder plötzlich ihren Vater rufen hören: "Hilfe!" Die Stimme hörte sich zwar wie aus weiter Ferne kommend an, aber es war eindeutig ihr Vater, der da um Hilfe rief.
Sofort verständigten sie ihre Mutter, die umgehend zu der Stelle eilte und ebenfalls nach ihrem Mann rief; auch sie und herbeigeholte Leute konnten nun klar David Lang um Hilfe rufen hören. Wobei er allerdings keine Antwort auf Fragen gab. Konnte er sie nicht hören? Noch drei Tage lang hörte man die Hilferufe Langs, und jeder bestätigte, dass seine Stimme sich "immer mehr entfernte" und schließlich überhaupt nicht mehr zu hören war. Den Ort, woher die Stimme kam, konnte man nicht lokalisieren...
Hier ein Erklärungsversuch (ich zitiere):
"...also zum Fall Lang. Der normale Abstand der "Dauer" zwischen September 1880 und August 1881 beträgt elf Monate.
Nehmen wir deshalb bei Lang einmal an, dass für ihn die Dauer auch nur einen Augenblick ausgesetzt hat und die Entfernung zwischen September des einen und August des nächsten Jahres auf Null zusammenschrumpfte.
In diesem Fall würde ihn seine Familie nach Hilfe haben rufen hören können zu einem Zeitpunkt, der für ihn der Moment seiner besonderen Notlage, für sie aber das Ende einer Dauerperiode von elf Monaten war. Wir können dieses Beispiel anhand eines Gebildes aus der Topologie illustrieren, dem sogenannten Möbiusband. Wir nehmen einen Streifen Papier, drehen ihn um 180 Grad und kleben die Enden zusammen. Nun markieren wir darauf ein "X", das die Stelle anzeigt, wo sich Lang und seine Familie im September befanden.
Jetzt nehmen wir einen Bleistift und ziehen parallel zu beiden Streifenrändern sorgfältig eine Linie, bis wir zu jenem Teil des Papiers kommen, der direkt unter dem "X" liegt. Dieser Bleistiftspur wollen wir die Dauer von elf Monaten zuordnen. Dann nehmen wir eine Nadel und stechen mit ihr dort, wo sich das "X" befindet, ein Loch ins Papier. Die Bleistiftspur stellt den Lebensweg von Langs Familie während der elf Monate dar und bringt sie ganz in die Nähe desselben Ortes im Raum, obwohl dahin eine längere Reise entlang der Dauerspur zurückzulegen ist. Das Nadelloch stellt den Weg dar, den Mr. Lang selbst zurückgelegt hat.
Unser Papierstreifen muss materielle Substanz besitzen, damit wir ihn sehen können. Aber nehmen wir einmal an, er sei unendlich dünn. Dann ist Langs Spur durch die Zeit, an der selben Stelle des Raums, gleich Null. Aber die Spur seiner Familie besitzt die Länge von elf Monaten. Ihre Spur verläuft jedoch im rechten Winkel zu der seinen. Wenn er sich noch bewegt, entfernt er sich von ihnen immer mehr in der Zeit, obwohl er sich räumlich immer noch am selben Ort befinden mag.
Es ist ganz unmöglich, dies bildlich-räumlich zu erfassen, aber ich bitte Sie jetzt, sich einmal vorzustellen, dass dem üblichen dreidimensionalen Raum eine Drehung um 180 Grad gegeben wird, wie wir sie auch dem Papierstreifen gegeben haben. Lang fiel lediglich durch die Schmalseite dieses Raums, sozusagen durch seine Dauerdimension. Seine Familie hingegen nahm den langen Weg rundherum..."
Methangas-Blasen als Ursache?
Eine neue Theorie, die möglicherweise auch Abstürze wie den der Egypt Air am 31. Oktober 1999 erklärt, macht die Runde: Geowissenschaftler aus Deutschland, USA, Japan erforschten die riesigen Methangas - Vorkommen unter dem Meeresboden im Gebiet des Bermuda-Dreiecks. Nach ihren Erkenntnissen entsteht das Methangas in der Tiefsee, wenn organisches Material (wie z. B. abgestorbene Pflanzen) verfault. Bei niedrigen Temperaturen (einige Grade über dem Gefrierpunkt) und sehr hohem Druck bilden sich dabei Methanhydrate. Dies sind feste, eisähnliche Klumpen.
Bei Veränderungen der Temperatur zerfallen die Klumpen dann in ihre Bestandteile Wasser und Gas. Dieser Vorgang ist gefährlich und energiereich. Er hat nach ihren Aussagen die Folge, daß das aufsteigende Gas die Oberflächenspannung des Wassers verändert und so keine Schiffe mehr getragen werden.
Dies, so vermuten die Geowissenschaftler, könnte im Bermuda-Dreieck der Fall sein. Die großen Flutwellen, die in diesem Gebiet von Zeit zu Zeit beobachtet werden, werden ihrer Ansicht nach vom Abrutschen riesiger Berghänge unter Wasser verursacht. Auch kommen sie zu dem Schluss, daß das Methan in der Atmosphäre wie ein Treibhausgas wirkt. Durch das Methan wird die Atmosphäre aufgeheizt und das Klima verändert. Angeblich enthalten die Methan- Vorkommen im Bermuda-Dreieck doppelt soviel Energie, wie alle bekannten Kohle-, Erdöl- und Erdgasvorkommen der Welt zusammen.
Dieser Artikel vom Februar letzten Jahres aus der Hamburger Allgemeinen Zeitung beschreibt das Methan Phänomen noch einmal genauer:
NEWPORT/KIEL (dpa). Gashydrate (meist Methanhydrat) sind eisähnliche, feste Substanzen, die nur bei sehr hohem Druck und niedrigen Temperaturen stabil bleiben. Sie kommen im Meeresboden aller Ozeane oder in den Permafrostböden der Polargebiete vor. Unter normalen Bedingungen auf der Erde zerfallen die Gashydrate rasch.
Die erste wissenschaftliche Beschreibung stammt aus dem Jahr 1811, doch erst in den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts wurden die ersten größeren Vorkommen entdeckt. Die Forscher bezeichnen Methanhydrat auch als brennbares Eis. Das Gas Methan entsteht in der Tiefsee bei der Zersetzung von organischem Material. Übersteigt die Konzentration einen bestimmten Schwellenwert, kommt es im Wasser bei hohem Druck und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt zur Ausbildung der Hydrate: Die Gasmoleküle sitzen eingekapselt im Kristallgitter des gefrorenen Wassers wie in winzigen Käfigen. Neben Methan und Wasser enthalten die Gashydrate 1,5 bis drei Prozent Schwefelwasserstoff sowie Spuren von Ethan, Propan und Kohlendioxid. |